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VGH Hessen, 14.12.1977 - VIII TG 4/77 |
Volltextveröffentlichung
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- ESVGH 28, 109
Wird zitiert von ... (5)
- VG Chemnitz, 16.04.2019 - 1 L 131/19 Sie ist in dem Falle, in dem das Begehren des Antragstellers darauf abzielt, dass der Antragsgegner von seiner Befugnis zur Verteilung der Geschäfts nach § 21e GVG in bestimmter Weise Gebrauch macht, infolgedessen zu bejahen (VGH Kassel, Beschl. v. 14.12.1977 VIII TG 4/77 JURIS, RdNr. 21 a. E.).
Die Kammer hält die Auffassung, wonach sich ein solcher Antrag nach § 78 Abs. 1 Nr. 1 VwGO gegen den Rechtsträger des Gerichts (so OVG Hamburg, Beschl. v. 19.09.1986 - Bs V 144/86 NJW 1987, 1215 [1216];… VGH Mannheim, Beschl. v. 17.01.2011 4 S 1/11 JURIS, Rdnr. 2;… VGH München, Beschl. v. 26.01.2016 - 6 CE 15.2800 JURIS, Rdnr. 18;… OVG Münster, Beschl. v. 23.04.2008 1 A 1703/07 JURIS, Rdnr. 73; VG Dresden, Beschl. v. 19.02.2016 11 L 93/16 (n. v.);… Kissel/Mayer, GVG, 9. Aufl. 2018, § 1 Rdnr. 184 und § 21e RdNr. 10 u. 123) hier also den richten muss, nicht für zutreffend und schließt sich der Meinung an, dass hier das Präsidium, welches den angegriffenen Beschluss erlassen hat, richtiger Beklagter bzw. Antragsgegner ist (VGH Kassel, Beschl. v. 14.12.1977 VIII TG 4/77 JURIS, RdNr. 24; OVG Koblenz, Beschl. v. 03.12.2007 10 B 11104/07 - NJW-RR 2008, 579 m. w. N.; OVG Weimar, Beschl. v. 30.11.2004 2 EO 708/03 JURIS, RdNr. 46 f.; VG Leipzig, Beschl. v. 28.12.2006 3 K 1464/06 S. 6 des amtl. Umdrucks;… Lückemann, in: Zöller, Zivilprozessordnung, 32. Aufl. 2018, § 21e GVG, RdNr. 57).
§ 78 Abs. 1 Nr. 1 VwGO ist hierauf nicht anwendbar, da das Präsidium, welches den Geschäftsverteilungsplan in richterlicher Unabhängigkeit beschließt, keine Behörde i. S. d. Vorschrift ist (OVG Koblenz, Beschl. v. 03.12.2007 10 B 11104/07 - NJW-RR 2008, 579; OVG Weimar, Beschl. v. 30.11.2004 2 EO 708/03 JURIS, RdNr. 47; VGH Kassel, Beschl. v. 14.12.1977 VIII TG 4/77 JURIS, RdNr. 24).
- OVG Thüringen, 30.11.2004 - 2 EO 709/03
Recht der Richter; Richteröffentlichkeit bei Präsidiumssitzungen; Präsidium; …
Die für die Entscheidung über die Richteröffentlichkeit und für die Entscheidung des vorliegenden Rechtsstreits maßgebliche Bestimmung berechtigt in erster Linie den Antragsgegner als Kollegialorgan der gerichtlichen Selbstverwaltung, eine verbindliche Entscheidung für sein Verfahren auch mit Wirkung für und gegen seine Mitglieder zu treffen (vgl. § 21e Abs. 8 GVG; vgl. insoweit auch BVerwG, Beschluss vom 12. November 1973 - VII A 7.72 -, BVerwGE 44, 172; HessVGH, Beschlüsse vom 29. Dezember 1981 - I TG 45/81 -, DRiZ 1984, 62, und vom 14. Dezember 1977 - VIII TG 4/77 -, ESVGH 28, 109). - VG Weimar, 23.06.2003 - 4 E 584/03
Recht der Richter; Recht der Richter; Gerichtspräsidium; Beteiligungsfähigkeit; …
Der Antragsgegner ist vorliegend auch gemäß § 61 Nr. 2 VwGO beteiligungsfähig, weil das Präsidium durch § 21e GVG mit eigenen Rechten und Pflichten ausgestattet ist (vgl. so schon BVerwGE 44, 172 [174] ), um die es speziell im Hinblick auf § 21e Abs. 8 GVG sowie das dem Präsidium im Rahmen des § 21e GVG im Übrigen eingeräumte Ermessen zur Verfahrensgestaltung auch vorliegend geht (zur Beteiligungsfähigkeit von Gerichtspräsidien vgl. ausführlich: HessVGH, B. v. 14.12.1977 - VIII TG 4/77 -, in juris und VG Potsdam, B. v. 13.02.2000 - 4 L 4/00 -, in juris jew. mit zahlreichen Rechtsprechungsnachweisen, - auch zur nicht überzeugenden a.A. des VG München in DÖD 1987, 83 und des VGH Mannheim in DRiZ 1973, 320). - VG Potsdam, 13.02.2000 - 4 L 4/00
Rechtmäßigkeit der Aufstellung eines gerichtlichen Geschäftsverteilungsplans ; …
Es genügt das Vorhandensein von im Fremdinteresse eingeräumten Befugnissen, die einem Präsidium jedenfalls zukommen (wie hier: Hessischer VGH, Beschluss vom 29. November 1981 -- I TG 45/81 --, DRiZ 1984, 62; Beschluss vom 14. Dezember 1977 -- VIII TG 4/77 --, ESVGH 28, 109; Urteil vom 15. August 1984 -- I OE 43/82 --, DÖD 1987, 80, m. abl. - VGH Hessen, 17.12.1986 - 1 TH 3235/86
Abberufung des Wahlvorstandes für die Wahl zum Gerichtspräsidium
Dabei reicht die Beteiligungsfähigkeit einer Vereinigung jedenfalls soweit, wie sie das Zuordnungssubjekt des Rechtes in dem so verstandenen Sinne sein kann, das in bezug auf den Streitgegenstand in Frage steht (Hess. VGH, Beschluß vom 14.12.1977 - VIII TG 4/77 -, ESVGH 28, 109 <111". Der Wahlvorstand ist zwar in seiner Entstehung von einem Beschluß des Präsidiums abhängig; er ist jedoch bis zu seiner Auflösung ein selbständiges Organ der richterlichen Selbstverwaltung und hinsichtlich der Vorbereitung und Durchführung der Wahl autonom. Die Wahlordnung für die Präsidien der Gerichte (im folgenden WO) vom 19.09.1972 (BGBl. I S. 1821) räumt ihm eine Vielzahl von Rechten und Pflichten ein, die er nicht im Eigeninteresse, sondern im Interesse der richterlichen Selbstverwaltung und der Unabhängigkeit der Rechtspflege wahrnimmt.